Materialbonus in aktueller Förderungsrichtlinie
In der Förderungsrichtlinie Neubau 2023 wurde im Bereich “Klimaschutz und Regionalität“ der Materialbonus eingeführt. Für Fassade, Wände, Decken und Dachkonstruktionen aus regionalem Holz, Ziegel, Lehm oder Recyclingbeton können jetzt zusätzliche Fördermittel beantragt werden.
Ergänzend zu den Angaben in der Richtlinie können für den Materialbonus nachfolgende Klarstellungen definiert werden:
- Tragende Bauteile: alle statisch tragenden Bauteilschichten (Holzsteher, Ziegelmauerwerk, Betonwände) plus die Ergänzungen „Schalungen, Fassaden inkl. Unterkonstruktion“
- Wände: Außenwände (AW) und tragende Innenwände (IW) werden berücksichtigt
- Maximale Bonushöhe 3 x € 5.000,-
- Beispiel: AW mit regionalen Ziegeln und regionaler Holzfassade = 2x Bonus á € 5.000,- (Anmerkung: IW sind erst ab OI3 BG3 mit zu berücksichtigen, EAW mit BG1 bilden also keine IW ab)
- Mischbauteile: Holzanteile werden prozentuell laut EAW berücksichtigt, Anteile werden nach Plausibilität geprüft, es werden keine Statikpläne o. ä. angefordert.
- Definition zur Vorgabe 50 Volumenprozent: Beispiel Außenwände in Holzleichtbauweise, es wird das Gesamtvolumen aller Holzständer im Bereich tragende Bauteile (AW+IW) entsprechend den Prozent-Mischbauteilanteilen ermittelt, die Hälfte (50 Vol.%) dieses Gesamtvolumens muss aus regionalem Holz bestehen um den Bonus zu erhalten, Nachweis über Holz von Hier - Zertifikat oder gleichwertig.
- Es werde daher alle im Energieausweis angeführten Bauteile, welche in den Bereich des Materialbonus fallen, betrachtet und das entsprechende Gesamtvolumen ermittelt.
- Beispiel: Gebäude mit Außenwände in Stahlbeton (kein Recyclingbeton) und Außenwände in Ziegelmauerwerk (regionale Ziegel). Bauteilschichten Beton und Ziegel in selber Stärke.
- 1 AW Beton + 3 AW Ziegel = 75 Vol.% = Bonus
- 2 AW Beton + 2 AW Ziegel = 50 Vol.% = kein Bonus (muss mehr als 50% sein)
- 3 AW Beton + 1 AW Ziegel = 25 Vol.% = kein Bonus