eco2soft-Eingabe eines Gebäudes für aspern klimafit 2.0
Der Nachweis zum Qualitätskriterium 5 – CO₂-reduzierte Gebäudeerrichtung kann mit dem baubook-Werkzeug eco2soft – Ökobilanz für Gebäude geführt werden. Dafür wurde in eco2soft ein eigener Kennwertekatalog „aspern klimafit 2.0“ eingeführt. Des Weiteren sind die aspern klimafit 2.0 Modellierungsregeln zu beachten.
Kurzanleitung für das Arbeiten mit eco2soft
Damit das Erstellen von Ökobilanzen leicht und schnell von der Hand geht, hat die baubook mit eco2soft einen spezialisierten Rechner entwickelt. eco2soft kann unabhängig von anderen Berechnungsprogrammen angewendet werden. Das ermöglicht den Einsatz in Forschung und Lehre ebenso wie im professionellen Einsatz.
Für den Gebäudestandard aspern klimafit 2.0 wurden in baubook
- ein eigener Kennwertekatalog "aspern klimafit 2.0",
- Referenzbauteile für die großvolumige Bauweise und
- Mustergebäude in unterschiedlichen Bauweisen
angelegt.
Im Folgenden finden Sie eine Kurzanleitung zum Ökobilanzieren mit eco2soft für aspern klimafit 2.0 zu folgenden Themen:
- Auf eco2soft registrieren, (Kurzvideo, FAQs)
- Gebäude anlegen
- Gebäudedaten und Berechnungsparameter eingeben
- Bauteile aus dem Referenzbauteilkatalog importieren
- Bauteildaten anpassen
- Auswertung der Ergebnisse
Auf eco2soft registrieren
eco2soft kann grundsätzlich kostenfrei genutzt werden (Test- und Studierendenversion). Einschränkend bei der kostenfreien Nutzung ist, dass nur drei Gebäude gleichzeitig bearbeitet werden können und dass die Ergebnisse nicht für kommerzielle Zwecke vorgesehen sind (Wasserzeichen am Ergebnisblatt). Ist das nicht erwünscht, können Sie gerne zur Profi-Version greifen. Die Kosten sind in der aktuellen Preisliste ersichtlich. Jedenfalls müssen Sie sich für die erstmalige Benutzung auf eco2soft registrieren. Danach melden Sie sich einfach mit Benutzername und Passwort an, um mit eco2soft zu arbeiten. Ein Kurzvideo zu Registrierung, Einstieg und Eingabe von allgemeinen Gebäudedaten finden Sie hier.
Anlegen eines aspern klimafit 2.0 Gebäudes in eco2soft
Wenn Sie sich in www.baubook.at/eco2soft befinden, können Sie entweder ein neues Gebäude anlegen (Abbildung 1) oder ein Mustergebäude zur weiteren Bearbeitung kopieren (Abbildung 2). Für seestadt aspern wurde ein eigener Katalog mit Mustergebäuden in Stahlbeton-, Stahlbetonskelett-, Ziegel-, Holzmassiv- und Holz-Leichtbauweise angelegt.
Abbildung 1: Neues Gebäude anlegen
Abbildung 2: Bestehendes Gebäude kopieren
Gebäudedaten und Berechnungsparameter eingeben
Nach diesen Schritten befinden Sie sich im eco2soft Eingabeblatt für Gebäudeökobilanzen (Abbildung 3).
Abbildung 3: eco2soft Eingabeblatt für Gebäudeökobilanzen
Wählen Sie zunächst den Menüpunkt "Allgemeine Angaben" im eco2soft Eingabeblatt für Gebäudeökobilanzen. Abbildung 4 zeigt die Parameter, die sie verpflichtend eingeben müssen. Beenden Sie die Eingabe mit „OK“.
Abbildung 4: Parametereinstellung im Menu-Punkt „Allgemeine Angaben“ – wichtig ist die Eingabe der Bruttogrundfläche (BGF). Die Nebenflächen sind für die Berechnung in klimafit aspern 2.0 nicht erforderlich und können daher mit 0 eingegeben werden.
Im nächsten Schritt öffnen Sie den Menüpunkt "Methoden und Lebensphasen". Abbildung 5 zeigt die Parametereinstellungen, die sie für eine aspern klimafit 2.0 Gebäudeökobilanz wählen sollten.
Abbildung 5: Parametereinstellung im Menu-Punkt „Methode und Lebensphasen“
Anmerkung: Der Kennwertekatalog „aspern klimafit 2.0“ ist nicht für OI3-Nachweise geeignet, da im Rahmen des Gebäudestandards aspern klimafit 2.0 eine eigene Methode für die CO2-Speicherung entwickelt wurde. Zurück im eco2soft Eingabeblatt dürfen Sie die Berücksichtigung der Lebensphasen „Transporte (A4)“ „Austausch/Ersatz (B4)“ und „Entsorgung“ auf „nein“ stellen (siehe Abbildung 3).
Eingabe von Bauteilen
Mit dem Klick auf „Bauteile und Haustechnik-Komponenten“ gelangen Sie zum Bauteileingabeblatt.
Eine wichtige Hilfe ist das Importieren ganzer Bauteile (Abbildung 6). Für aspern klimafit 2.0 wurden eigene Referenzbauteile für die großvolumige Bauweise angelegt, die Sie in Ihrem Projekt weiterbearbeiten können. Selbstverständlich können Sie auch Referenzbauteile aus den anderen Katalogen oder selber in eco2soft oder im Bauteilrechner (www.baubook.at/btr) angelegte Bauteile übernehmen.
Abbildung 6: Über den „Importieren“-Button können Sie vorgefertigte Bauteile aus Referenzkatalogen oder aus eigenen Projekten in das Gebäude übernehmen.
Mit Klick auf den „Importieren“-Button öffnet sich die Liste der importierbaren Bauteile. Wählen Sie mittels Checkbox vor den Bezeichnungen beliebig viele Bauteile aus, die Sie importieren möchten. Sie können die Bauteile vorab ansehen, indem Sie auf die Bezeichnung klicken.
Abbildung 7a: Auswahl von zwei Bauteilen aus dem Referenzkatalog „aspern klimafit 2.0 für den Import in die eco2soft-Berechnung. Der Import erfolgt per Klick auf den „gewählte Bauteile übernehmen“-Button am unteren Ende der Liste.
Abbildung 7b: Eingabe der Flächen für die importierten Bauteile.
Individuelle Anpassung der Bauteildaten
Schließlich passen Sie die Bauteildaten in der eco2soft-Berechnung an Ihre individuelle Planung an (z.B. Flächendaten, Schichtdicken, Materialwahl). Dafür öffnen Sie das jeweilige Bauteileingabeblatt – entweder durch Klick auf die Bezeichnung oder durch Auswahl mittels Checkbox und Klick auf "OK"-Button (Abbildung 8)
Abbildung 8: Öffnen eines Bauteileingabeblatts zur weiteren Bearbeitung
Abbildung 9: Bauteileingabeblatt
Alle Untermenus im Bauteileingabeblatt lassen sich über Markieren mittels Checkbox und Klicken des "Bearbeiten"-Buttons öffnen. Die meisten Funktionen sind selbsterklärend. Im Folgenden werden daher nur einige Besonderheiten erläutert. Ausführlicher ist die Materialwahl im nächsten Kapitel beschrieben.
- Typ: Die Auswahl des richtigen Bauteiltyps laut Kategorie und Gruppe ist nur für die U-Wert-Berechnung von Bedeutung. Die Bezeichnungn der Kategorien, Gruppen und Bauteiltypen sind Ihnen aus den Energieausweisprogrammen bekannt. Wenn Sie an keiner U-Wert-Abschätzung interessiert sind, können Sie hier großzügig vorgehen.
- Anlegen neuer Schichten: Eine neue Schicht können Sie anlegen, indem Sie auf das passende Piktogramm unter der Überschrift "Neu" klicken (am rechten Ende der Zeile). Sie gelangen unmittelbar danach in ein Eingabefeld, indem Sie sich zwischen "Homogener Schicht" und "Inhomogener Schicht" entscheiden müssen. Homogene Schichten bestehen nur aus einem Material. Ständerkonstruktionen stellen zum Beispiel inhomogene Schichten aus zwei Materialien dar. Die Materialauswahl ist im nächsten Abschnitt ausführlicher beschrieben.
- Verschieben von Schichten: Über die grünen Pfeile unterhalb der Schichtentabelle können Sie Schichten nach oben oder unten verschieben, nachdem Sie sie vorher mittels Checkbox markiert haben.
- Weitere Bestandteile (nicht U-Wert relevant, …): Im Bereich unterhalb des Schichtaufbaus können Sie Bestandteile wie Dübel, Schrauben, Fugenmassen eingeben.
- Aktualisieren: Ein Klick auf diesen "Button" zeigt Ihnen, ob seit Ihrer letzten Bearbeitung Daten aktualisiert wurden. Wenn Sie sich für eine Aktualisierung entscheiden, ist diese nicht mehr rückgängig zu machen. Sie werden darüber informiert und können sich noch für "abbrechen" entscheiden.
Wenn alle Angaben zum Bauteil fertig eingegeben sind, schließen Sie über den "OK"-Button ab.
Materialauswahl
Abbildung 10 zeigt das Eingabeblatt für homogene Schichten, Abbildung 11 das Eingabeblatt für eine inhomogene Schicht aus zwei Materialien. Bei homogenen Schichten klicken Sie einfach auf "Bearbeiten", um zur Materialauswahl zu gelangen, bei inhomogenen Schichten wählen Sie zuvor noch das Material, das sie bearbeiten wollen, per Checkbox aus.
Abbildung 10: Eingabeblatt für homogene Schichten
Abbildung 11: Eingabeblatt für inhomogene Schichten aus zwei Materialien
Abbildung 12 zeigt die Umgebung für die Materialeingabe. Sie können auf unterschiedliche Weise nach dem geeigneten Baustoff suchen (linker Frame). Im rechten Frame können Sie sich die Kennwerte des markierten Datensatzes ansehen, bevor Sie ihn über den "OK"-Button auswählen.
Abbildung 12: Materialauswahl: Links wird über Suchbegriffe oder Produktgruppen die Materialauswahl eingeschränkt, rechts können Daten zum Richtwert eingesehen werden, bevor er über den „OK“ Button ausgewählt wird.
Beginnen Sie zunächst damit, die Suche einzuschränken. Klicken Sie auf „nur mit Ökokennzahlen (aspern klimafit 2.0)" und wählen Sie "Richtwerte".
Anmerkung: Wegen der spezifischen Methode sollten Sie für „aspern klimafit 2.0“ nur „Richtwerte“ verwenden. Im „aspern klimafit 2.0" Richtwerte-Katalog“ befinden sich auch produktspezifischen EPD-Daten.
Sie können die Suche weiter einschränken, indem Sie unter "Suchbegriff" einen gängigen Begriff für das Material eingeben oder indem Sie im Register "Richtwerte" die passende Baustoffkategorie wählen.
Nach der erfolgreichen Materialeingabe müssen Sie im Eingabeblatt (Abbildung 10 oder 11) noch die Dicke der Schicht in cm eingeben. Bei inhomogenen Schichten können Sie außerdem noch das voreingestellte Achs- bzw. Breitenmaß ändern. Abschließend können Sie eine eigene Bezeichnung der Schicht wählen. Sind alle Schichten des Bauteils fertig eingegeben, schließen Sie die Eingabe mit "zurück zur Bauteilliste" ab oder springen Sie über den "Ergebnisse"-Link direkt zum Ergebnisbericht.
Auswertung der Ergebnisse
Der Link "Ergebnisse der Gebäudeberechnung" im Gebäudeblatt führt zum entsprechenden Ergebnisbericht. Sie können unterschiedliche Ausgabeparameter und Darstellungen wählen. Die für aspern klimafit 2.0 erforderlichen Einstellungen sind in Abbildung 13 dargestellt.
Abbildung 13: Für den Ergebnisbericht für aspern klimafit 2.0 sollen die markierten Einstellungen gewählt werden. Nach der Auswahl muss auf „Seite aktualisieren“ geklickt werden.
Für die Ergebnisauswertung relevant sind die Werte der Indikatoren "GWP-fossil" und GWP-total" für das Modul "A1-A3" (Herstellungsphase". Für den Indikatore "GWP-fossil" gilt ein Grenzwert von 5,4 kg CO2-eq. / m²BGF und Jahr. Zudem ist ein Zielwert von 4,0 kg CO2-eq. / m²BGF und Jahr für den Indikator "GWP-total" definiert.
Abbildung 14: Für aspern klimafit 2.0 sind die Indikatorwerte von „GWP-fossil“ und „GWP-total“ in der Herstellungsphase (Modul A1-A3) relevant.
Im Anschluss an die zusammenfassenden Ergebnisse wie in Abbildung 14 dargestellt, sind im Ergebnisblatt die Details der Bauteile und Materialliste dargestellt (falls dies gemäß Abbildung 13 ausgewählt wurde). Das Ergebnisblatt kann per Klick auf "pdf erzeugen" (rechts oben in Abbildung 13) als pdf ausgeworfen werden.